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Geschichte

Die Geschichte der Bretagne

5000-2000 v. Chr.: Errichtung der Dolmen, Menhire, Gang- und Hügelgräber durch eine vorkeltische Bevölkerung (Megalithkultur).

Um 500 v.Chr.: Kelten besiedeln die Halbinsel und nennen sie Armor, Land am Meer. Sie beginnen die Bretagne urbar zu machen. Fertigung von Werkzeuge und Waffen aus Eisen.

56: Cäsar vernichtet in der Seeschlacht von Quiberon den Stamm die Flotte der Veneter, des mächtigsten Volksstammes der Bretagne, und erobert das Gebiet. Romanisierung Galliens.

460: Kelten werden von Angeln und Sachsen aus Großbritannien vertrieben und besiedeln die Bretagne. Während dieser zwei Jahrhunderte-dauernden stetigen Einwanderung setzen sich ihre Sprache und das von ihnen eingeführte Christentum mehr und mehr durch. Zahlreiche Stammesführer und Mönche werden als Heilige verehrt. Ihre Namen finden sich auch heute noch in vielen Ortsbezeichnungen wieder.

799: Die Bretagne wird von Karl dem Großen unterworfen.

826: Karls Nachfolger Ludwig der Fromme erhebt einen bretonischen Adligen, Nominoe aus Vannes, zum Herzog der Bretagne. Ludwig der Fromme ernennt Nominoe, einen Adeligen aus Vannes, zum Herzog der Bretagne.

831: Der Graf von Vannes, Wido, wird abgesetzt. Nominoe ist sein Nachfolger.

845: Nominoe besiegt Karl den Kahlen in der Schlacht von Redon. Er begründet ein unabhängiges Herzogtum.

846: Gründung des bretonischen Königshauses.

851: Erispoe, Sohn Nomimoes, wird König. Er wird von seinem Vetter Salomon ermordet, der ihm auf den Thron folgt.

857: Krönung Salomons nach Ermordung Erispoes. Blütezeit der Bretagne.

874: Ermordung Salomons.

ab 900: Normanneneinfälle.
919: Errichtung zahlreicher Burgen durch König Alain Barbe-Torte zum Schutz gegen die Normannen .
939: Alain Barbe–Torte besiegt die letzten Normannen in der Bretagne.
952: Tod des letzten Königs Alain Barbe-Torte. Kämpfe um die Erbfolge: politische Instabilität und wirtschaftlicher Niedergang bis Ende des 14. Jahrhunderts.
1066: Bretonische Truppen unterstützen die Invasion Englands.
1341-1365: Nach dem Tod Herzog Johannes III verwüstet der Erbfolgekrieg zwischen Charles de Blois und Jean de Montfort die Bretagne. Charles wird von Frankreich unterstützt, Jean von England. Letzterer behält in der Schlacht bei Auray (1364) die Oberhand und wird Jean IV.
1364-1468: Unter der Herrschaft des Hauses Montfort nach dem Erbfolgekrieg erlebt das Land eine neue Blütezeit. Kunst und Wirtschaft erfahren wieder einen Aufschwung. Trotz der Anerkennung der Souveränität des französischen Königs durch die jeweiligen Herzöge bleibt die Bretagne weitgehend unabhängig.
1488: Das bretonische Heer unter Herzog Francois II wird in der Schlacht von St.-Aubin-du-Cormier von den Franzosen geschlagen. Da Francois II keinen männlichen Nachfolger hinterlässt, besteigt seine Tochter Anne den Thron.
1491-1499: Anne de Bretagne heiratet Charles VIII von Frankreich, bleibt jedoch souveräne Regentin und Herzogin der Bretagne. Nach demTod Charles VIII heiratet sie dessen Nachfolger Ludwig XII.
1498: Nach dem Tod von Charles VIII kehrt Anne zunächst in die Bretagne zurück.
1499: Durch ihre Heirat mit Ludwig XII wird Anne erneut Königin von Frankreich. Die Bretagne bleibt jedoch zunächst weiterhin ein unabhängiges Herzogtum.
1514: Anne de Bretagne stirbt und hinterläßt ihrer Tochter Claude das Herzogtum. Diese heiratet Francois d’Angoulême, den späteren Francois I, König von Frankreich.
1532: Claude gestattet die Angliederung des Herzogtums an die französische Krone. Ein diesbezügliches Abkommen, das allerdings eine gewisse Autonomie auf juristischem, fiskalischem und militärischem Gebiet vorsieht, wird von den bretonischen Landständen unterzeichnet.
1588: Die Bretagne erhebt sich gegen den königlichen Statthalter Herzog von Mercoeuer. Dieser hatte versucht, aus den Wirren der Hugenottenkriege persönlichen Nutzen zu ziehen und sich das Gebiet anzueignen. Räuberbanden durchziehen plündernd das Land; einer ihrer gefürchtetsten Anführer ist La Fontenelle.
1598: Durch das Edikt von Nantes macht Heinrich IV der Verfolgung der protestantischen Hugenotten während der Glaubenskriege auch in der Bretagne ein Ende.
1675: Bauernaufstand gegen das sog. „Stempelpapier“.
1720: Enthauptung des Marquis von Pontcalle, der an einem Komplott für die „Verteidigung der bretonischen Freiheit“ teilgenommen hatte.
1764: Widerstand der Landstände von Rennes und des Generalprokurator des Königs La Chalotais gegen den Statthalter d’Aiguillon.
1765: Ansiedelung französischer Kanadier aus Akadien auf der Belle-Ile.
1789: Die Gründung des Clubs der bretonischen Abgeordneten in Rennes zeigt die Begeisterung der Bretonen für die französische Revolution.
1793: Massenertränkungen in Nantes.
1794: Nach Hinrichtung Ludwig XVI und aufgrund der antiklerikalen Gesetze sowie der Massenanwerbung von Soldaten wird der Bund der Chouans gegründet.
1795: Das Revolutionsheer besiegt die Chouans und zahlreiche königstreue Emigranten in Quiberon.
1804: Nach dem vergeblichen Versuch die Bewegung der Chouans neu zu beleben wird Cadoudals hingerichtet.
1832: Der letzte Aufstand der Royalisten scheitert.
1909: Gewalttätiger Streik in den Konservenfabriken von Concarneau.
1914-1918: Zahlreiche Bretonen fallen im 1. Weltkrieg.
1932: Attentate der autonomistischen Geheimorganisation „Gwenn ha Du“ und Gründung der Nationalen Partei der Bretagne.
1940: Besetzung der Bretagne durch die deutsche Wehrmacht. Lorient, Brest, St Malo und St Nazaire werden durch alliierte Bomben größtenteils zerstört. Einwohner der Insel Sein schließen sich der Widerstandsbewegung Charles de Gaulles an.
1942: Angriff von englischen und kanadischen Einheiten auf den deutschen Flottenstützpunkt St-Nazaire.
1944-1945: Rückzug der deutschen Truppen aus der Bretagne.
1950: Die bretonische Kultur erlebt eine neue Blütezeit. Insbesondere Sprache und Musik werden wiederbelebt.
1951: Wirtschaftlicher Aufschwung nach der Bildung eines Komitees zur Förderung der Interessen der Bretagne (CELIB).
1960/1961: Aufstand zahlreicher Bauern im Finistère gegen die Gemüsehändler („Artischocken-Krieg“).
ab 1966: Bestrebungen (Breiz libre) für eine unabhängige Bretagne: autonomistische Extremisten verüben Sprengstoffanschläge Bau des Atomkraftwerks in den Monts d’Arrée und des Gezeitenkraftwerks bei St Malo.
1967: Havarie des Tanker Tarrey Canyon: Ölpest an der bretonischen Küste.
1968/69: Attentate der bretonischen Befreiungsfront (FLB) in St. Brieuc und Paris
1969: Einrichtung des regionalen Naturparks von Armorika.
1970: Einrichtung des regionalen Naturparks von Brière.
1972: Angliederung der Loire-Atlantique an die Region „Pays de la Loire“.
1975: Im Mer d’Iroise werden die ersten Versuchsbohrungen nach Erdölvorkommen im Kontinentalsockel durchgeführt.
1978: Der Öltanker „Amoco Cadiz“ kentert vor Portsall.
1980: Die „Schlacht“ von Plogoff: erfolgreicher Widerstand der Einheimischen gegen die Errichtung eines Atomkraftwerks in der Nähe der Pointe du Raz
1985: Die ersten zweisprachigen Straßenschilder mit französischen und bretonischen Ortsbezeichnungen werden aufgestellt.
1990: Die Nordküste (Côte du Nord) wird in Côte d’Armor umbenannt.
1994: Brand des Parlaments von Rennes.
1999: Der Öltanker „Erika“ kentert vor der Süd-Küste der Bretagne.