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Die Bretagne für Geschichtsbegeisterte

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Mit einem wenig bekannten Kapitel der deutsch-französischen Geschichte während des ersten Weltkriegs beschäftigt sich eine kleine Gruppe Geschichtsbegeisterter auf der Halbinsel von Crozon im Finistère, dem Département ganz im Westen der Bretagne.

Am Anfang des Krieges wurden in Frankreich ansässige Deutsche und Angehörige der anderen „Mittelmächte“ im Westen des Landes in Lagern zusammengeführt.
Später kamen dann auch Kriegsgefangene hinzu, so dass Menschen aller Gesellschaftsschichten und mehrerer Nationalitäten täglich hier ihren Alltag gemeinsam verbrachten. Die Geschichte des größten Lagers, auf der Ile Longue bei Crozon in der Brester Bucht, ist das Thema, das die vorgenannte Gruppe von Geschichtsgegeisterten unterschiedlichster Herkunft fasziniert.

Nicht zuletzt Dank der besonders wohlwollenden Haltung der französischen Lagerverwaltung war es den Internierten insbesondere in diesem Lager möglich, ein kulturelles Leben zu schaffen, das rückblickend als bemerkenswert reichhaltig erscheint: ein Theater auf hohem Niveau, eine echte, gut ausgestattete Bibliothek, Schulen und Stätten beruflicher Ausbildung, Kurse und Vorlesungen in vielen verschiedenen Fächern, ein vielgestaltiges Musikleben, wissenschaftliche und philosophische Zirkel, mehrere Handwerkstätten, Sportvereine, eine Druckerei, Handelsbetriebe …

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Die von den Internierten selbst herausgegebene Lagerzeitung zeigt ein authentisches Bild dieses Kulturlebens und ist jetzt, nach fast einem Jahrhundert, auch der Öffentlichkeit zugänglich. Eine Website ist seit einigen Monaten online, auf der die Ergebnisse der Recherchen in den Archiven und zahlreichen anderen Quellen nicht nur auf französisch sondern auch auf deutsch dokumentiert sind:

http://www.ilelongue14-18.eu/?lang=de